Landesgruppenfahrt Irland 2019

Die diesjährige Jahresfahrt der Landesgruppe Sachsen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion führte die Mitglieder nach Irland und Nordirland. Thematischer Hintergrund der Fahrt waren die möglichen Auswirkungen eines bevorstehenden Brexits auf die Insel, Fragen der Infrastruktur, der Wirtschaft und des Tourismus. Demnach waren die Hauptziele die Hauptstädte Dublin (Republik Irland) und Belfast (Nordirland).

Nach einem Briefing durch Botschafterin Deike Potzel führte die Delegation zunächst weitere Gespräche in Dublin, unter anderem mit dem Vorstandsvorsitzenden des Dublin Port Eamonn O’Reilly, welcher zugleich Vorsitzender der Organisation Europäischer Seehäfen ist, und dem Vertreter der Deutsch-Irischen Industrie- und Handelskammer Ralph Lissek. Beide Gesprächspartner gaben einen Einblick in wirtschaftliche Strategien und Möglichkeiten für die Republik Irland im Falle eines Brexits. Eamonn O´Reilly berichtete, dass insbesondere die Wasserwege und der damit verbundene Warenhandel erheblich umgestaltet werden müssen.

Für Gespräche in Nordirland unternahm die Delegation einen Tagesausflug nach Belfast. Bei den dortigen Gesprächen mit leitenden Beamten, seit rund drei Jahren gibt es keine Regionalregierung, und Abgeordneten des nordirischen Parlaments war die Unsicherheit über die zukünftigen Entwicklungen greifbar. Unter anderem wurden vier Szenarien für eine Grenzordnung im Falle des Brexits debattiert und die wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Auswirkungen innerhalb der irischen Insel besprochen. Mit großer Sorge wird die mögliche Entstehung organisierter Kriminalität an der Grenze und die faktische Rückabwicklung von EU-Projekten gesehen.

Zum Abschluss der Fahrt debattierte die Delegation unter anderem mit dem Parteivorsitzenden der Fine Gael Partei im irischen Parlament Martin Heydon und Europaministerin Helen McEntree über mögliche Szenarien für Irland. Fine Gael führt gegenwärtig die irische Regierungskoalition unter Leo Varadkar an und gehört wie CDU/CSU der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament an.

Um auch die geschichtliche Verbindung zwischen Irland und Deutschland zu ehren, besuchte die Delegation einen deutschen Soldatenfriedhof, welcher in der Nähe zur Begegnungsstätte „Clencree Centre for Peace and Reconcilation“ liegt. In der heutigen Begegnungsstätte wurden nach Ende des II. Weltkrieges rund 50 deutsche Waisenkinder im Rahmen der „Operation Schamrock“ aufgenommen und vor dem Hungertod in Deutschland bewahrt.