Sachsens BA-Chef Hansen berichtet über die Situation am sächsischen Arbeitsmarkt

Keine Herbstbelebung am sächsischen Arbeitsmarkt

Die CDU-Landesgruppe Sachsen hatte Klaus-Peter Hansen, den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit, in guter alter Tradition zu Gast in Berlin. Die schlechte Stimmung in weiten Teilen der Wirtschaft angesichts von Inflation, Stagnation, Konsumflaute, Fachkräftemangel und hohen Energiekosten macht sich auf dem sächsischen Arbeitsmarkt bemerkbar, wie die erstmals seit gut 30 Jahren gestiegene Arbeitslosigkeit in einem Oktober zeigt, so Hansen. Bei einem Weiter so der Politik droht sich diese Tendenz zu verfestigen. Aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage und konjunktureller Risiken sind laut Regionaldirektion viele Unternehmen vor allem in konjunkturabhängigen Branchen bei Neueinstellungen zurückhaltend.

Diskutiert wurde außerdem über das von der Union kritisierte Bürgergeld, das insbesondere in Ostdeutschland mit seinen ohnehin niedrigeren Löhnen zu Ungerechtigkeiten zwischen Leistungsempfängern und Leistungserbringern führt. Den aus Sicht der CDU entstehenden lähmenden Effekte auf Bürgergeldbezieher, wieder Arbeit aufzunehmen, hielt Hansen entgegen, der Mensch sei nicht das Problem, sondern das System, an dessen Rahmenbedingungen sich die Menschen anpassen. Ein Drittel aller Bürgergeldempfänger gehe arbeiten. Um den Menschen weiterhin Chancen zu geben, in den Arbeitsmarkt zurückzukehren, benötigen die Jobcenter ausreichend Geld und Personal, um gut beraten, betreuen und fördern zu können. Und um der Region durch Herausforderungen wie Kohleausstieg, Digitalisierung und demografischer Wandel den Strukturwandel zu ermöglichen, braucht es selbstverständlich eine große Bandbreite von Bildungs- und Qualifizierungsangeboten, um auch bestehendes Personal für den Umgang Zukunftstechnologien zu schulen.