Fraktion CDU/FDP im Kamenzer Stadtrat - Kranzniederlegung am 08. Mai
Vor 75 Jahren fand der Zweite Weltkrieg und die nationalsozialistische Schreckensherrschaft
in Deutschland ein Ende. Der von deutschem Boden aus begonnene Krieg hat
unermessliches Leid über die Völker Europas und der Welt gebracht. Die Diktatur gipfelte in
dem beispiellosen Verbrechen des Holocaust, der grausamen Ermordung von sechs
Millionen Juden.
Die Toten des Zweiten Weltkrieges und der Zivilisationsbruch des Genozids sind uns daher
nicht nur an dem jährlichen Gedenktag, sondern dauerhafte Verpflichtung, für die Werte der
Demokratie und der Freiheit einzustehen. Es gilt auch, jeglichen Erscheinungen von
Antisemitismus – gleich aus welcher Richtung – entgegenzutreten. Das Wort der Kanzlerin,
dass die Existenz und die Sicherheit Israels Teil der Staatsräson unseres Landes ist, darf
kein Lippenbekenntnis bleiben, sondern muss tatsächlich gelebt werden. Sie ist niemals
verhandelbar.
Auch die Vertreter der Stadt Kamenz erinnerten am 8. Mai mit einer Gedenkveranstaltung
vor dem sowjetischen Ehrenmal an der Königsbrücker Straße an die Verbrechen.
Leider war die Veranstaltung so geplant, dass sie mitten in der „normalen“ Arbeitszeit lag.
Wir als berufstätige Stadträte konnten uns daher die Teilnahme schlecht einrichten. Die
Angestellten, Selbständigen und Freiberufler sind in dieser Zeit regelmäßig mit oft nicht
aufschiebbarer Arbeit gebunden. Wir haben für uns in der CDU/FDP-Fraktion entschieden,
dass wir am Sonnabend, dem 9. Mai einen eigenen Blumenstrauß niederlegen. Wir haben
dies an der Gedenkstätte KZ-Außenlager Kamenz im Herrental getan. Wir haben dabei in
besonderer Weise der Opfer gedacht, ohne den Wert anderer Gedenkstätten und ihrer
Intentionen in Frage zu stellen.
Unsere Aktion soll und alle mahnen, den Kampf für ein „Nie wieder“ nie einzustellen.
Maik Weise
Fraktionsvorsitzender
Für die CDU-FDP-Fraktion im Kamenzer Stadtrat