Senioren Union Bautzen

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Lebenshilfe, tagtäglich konsequent gelebt

Der „Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung e.V. Bischofswerda“ wurde 1991 gegründet. Während der politischen Wende hatten sich betroffene Eltern um die Zukunft ihrer von körperlichen und geistigen Einschränkungen betroffenen Angehörigen zu einem Verein zusammengeschlossen. Seit dieser Zeit verging wohl kein Tag, an welchem das Motto des Vereins das Leben unzähliger Bürger der Region sicherer, einfacher und leichter machte.

Heute sind die Werkstätten mit der Vereinszentrale an der Carl-Maria-von-Weber-Straße in Bischofswerda der größte Arbeitgeber der Großen Kreisstadt. Eine beeindruckende Geschichte, die sich die Mitglieder der Senioren Union Bautzen am 8. Februar 2023 von Geschäftsführer Raimo Henneberg erzählen und zeigen ließen.

Das erste Vereinsdomizil fand die „Lebenshilfe“, wie der Verein allgemein genannt wird, 1994 im ehemaligen „Fortschritt-Gelände“ am Drebnitzer Weg. Bereits fünf Jahre später konnte das neue Werkstatt- und Verwaltungsgebäude am aktuellen Standort bezogen werden. Es bot 120 betroffenen Menschen Platz. Vor 12 Jahren wurden dann die Vereinsräumlichkeiten um ein Förder- und Betreuungsbereich erweitert. Damit kommt die „Lebenshilfe“ heute auf etwa 250 körperlich und/oder geistig eingeschränkte Beschäftigte, die von 65 Mitarbeitern betreut und angeleitet werden.

Während es für die von Geburt an oder durch Krankheit oder Unfall körperlich bzw. geistig eingeschränkten Menschen um die mit der Teilhabe am Arbeitsleben verbundenen Erfolgserlebnisse und finanzielle Erlöse geht, ist die „Verwaltung“ unablässig und einfallsreich auf der Suche nach geeigneter Arbeit. Damit sichern sie eine anständige Bezahlung für anständige Arbeit.

Aktuell bestehen mit etwa 20 Unternehmen wirtschaftliche Beziehungen, wie zum Beispiel mit Käppler & Pausch aus Neukirch, KEW aus Wilthen oder Jokey Sohland/ Spree, die schon lange mit der „Lebenshilfe“ kooperieren. Darüber hinaus wird täglich für drei Kindereinrichtungen frisch gekocht, eine vierte bereitet sich gerade darauf vor. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich die Dienstleistungen der Wäscherei. Ganz zu schweigen von der ständig wachsenden Produktpalette der hauseigenen Tischlerei. Sie reicht vom absoluten Renner „Schuhlöffel“ über das Vogelhäuschen und „maßgeschneiderte“ rustikale Gartenbänke bis zum Kaninchenstall de luxe.

Auch die Bewirtschaftung des Schiebocker Tier- und Kulturparkes mit dem Bären-Café, der seit mehr als 20 Jahren in den Händen der „Lebenshilfe“ liegt, vergaß Henneberg in seiner Erfolgs-Story nicht. Ein Dutzend Mitarbeiter sind damit beschäftigt. Nicht unerwähnt blieb auch die Arbeit der „Landschaftsgruppe“, die für Großkunden, aber auch private Interessenten in der Region unterwegs ist.

Apropos „private Interessenten“, nicht nur die Landschaftsgruppe kann privat gebucht werden, auch Tisch- und Bettwäsche wird auf Wunsch für jedermann schrankfertig gewaschen, das leckere Mittagsangebot ist ebenfalls nicht zu verachten, wie auch der Speisesaal als Veranstaltungsort für größere Familienfeiern, die Kapazitäten der Tischlerei wurden bereits erwähnt.

Mehr dazu, wie zum Beispiel der Speiseplan, auf der Homepage, unter www.Lebenshilfe-bischofswerda.de lohnt sich dabei nicht nur für Sie, sondern auch für die Schiebocker „Lebenshilfe“.

Eberhard Lehnert, Spiritus Rector des Nachmittags mit Gottfried Krause, Vorsitzender der Senioren Union Bautzen

Tanz auf dem Vulkan

Mit einem symbolischen Tanz auf dem Vulkan starteten Mitglieder und Gäste der Bautzener Senioren Union am 11. Januar im Bischofswerdaer Restaurant „Evabrunnen“ in die Veranstaltungsreihe des Jahres 2023. Eingeladen zu diesem „heißen“ Nachmittag hatten sie sich den begeisterten Hobby-Vulkanologen Eberhard Lehnert aus Bischofswerda, der bereits verschiedene vulkanisch interessante Regionen des europäischen Festlandes und Teneriffas bereiste. Dabei führte ihn sein Weg auch mehrmals in die 1.650 Kilometer entfernte Region von Neapel mit dem Vesuv, dem einzig aktiven Vulkan des europäisches Festlandes. Neben den, mit den vulkanischen Aktivitäten verbundenen Gefahren für ganz Europa, wartete der Referent auch mit Einblicken in die wechselhafte Geschichte der süditalienischen Metropole bis hin zu Rudi Schurickes gleichermaßen bekannten „Caprifischer“ auf.

Nach dem informativen und abwechslungsreichen Vortrag von Eberhard Lehnert „verdauten“ und diskutierten die rund 30 anwesenden Senioren das Gesehene und Gehörte bei Kaffee und Kuchen.

Im Februar ist Bischofswerda übrigens erneut das Reiseziel der Bautzener Senioren Union. Dann geht es zum dortigen Verein „Lebenshilfe“ auf die Carl-Maria-von-Weber-Straße und seine mehr und weniger bekannten Beiträge für die Stadt Bischofswerda und die gesamte Oberlausitz Gäste sind wie immer herzlich willkommen.

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Weißenberg ist stets 'ne Reise wert

Und wieder sind die Mitglieder der Senioren Union Bautzen in Sachen Heimatgeschichte etwas klüger geworden. Am 10. November 2022 ging es gemeinsam im Reisebus in das östlich von Bautzen gelegene Städtchen Weißenberg. Mit etwa 1.000 Einwohnern ist Weißenberg die östlichste und eine der kleinsten Städte im größten sächsischen Landkreis. Weißenberg beherbergt aber auch das einzige Pfefferkuchenmuseum Europas, wahrscheinlich sogar der Welt. Die meisten Freunde des edlen Gebäcks vermuten es dagegen wohl eher im sächsischen Pulsnitz oder fränkischen Nürnberg statt in der Oberlausitz, in Weißenberg, wo es am 14. September 1941 eröffnet wurde.

Paul Hermann Opitz, der letzte Weißenberger Pfefferküchlermeister, ohne Erbe und Geschäftsnachfolger geblieben, fand keinen Nachfolger für seinen Familienbetrieb am Markt. So stiftete er 73-jährig sein Haus samt des gesamten Inventars der Stadt Weißenberg. Damit endete eine über 300-jährige Handwerks und 250–jährige Familientradition der Stadt.

Der informative Rundgang beginnt im Ladengeschäft und führt über den alltäglichen Wohnraum und das Backhaus mit Backofen und offener Feuerstelle in die sogenannte „Helle“ und „Dunkle“ Backstube. Zunächst wurde der Grundteig in der Dunklen Backstube angesetzt, dann sechs Monate bis zwei Jahre im Keller gelagert ehe er in der Hellen Backstube weiterverarbeitet wurde, um dann gebacken zu werden. Im Obergeschoss dann die sogenannte „Gute Stube“ und die „Schlafkammer“ sowie das „Heiligtum“ des Hauses, die Ecke mit den Gewürzen. Die „Gesellenkammer“ beherbergt heute das kleine Büro. Davon einmal abgesehen, fühlt man sich während des Rundganges in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückversetzt.

Beeindruckt von der Schwere der damaligen Handarbeit, der häuslichen Enge und Bescheidenheit der einstigen Bewohner, geht es quer über den Weißenberger Markt, vorbei am Rathaus, welches eher einen „Dornröschenschloss“ ähnelt, ins Restaurant „Toro“. Diese Gastlichkeit mit ihren zahlreichen spanischen „Hinguckern“ vom originalen Stierkopf bis zu den kulinarischen Köstlichkeiten auf der Karte, steht im völligen Gegensatz zum Weißenberger Pfefferkuchenmuseum und ist gerade deshalb einen Besuch wert.

Doch zunächst geht es am 7. Dezember 2022 erst einmal nach Panschwitz-Kuckau ins Kloster „St. Marienstern“ zu Äbtissin Mutter Gabriela.

Die Spannung und Vorfreude ist bereits zu spüren.

Gäste und natürlich auch neue Mitglieder sind natürlich wieder herzlich willkommen.

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Mit der Senioren Union auf den Spuren des Fürsten Pückler

Die Bautzener Senioren Union steht für ein spannendes und abwechslungsreiches Vereinsleben.

Am 6. Oktober 2022 „entführte“ der Vorstand alle interessierten Mitglieder im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Fahrt in den Goldenen Herbst“ in das einzige ostsächsische und eines der ganz wenigen grenzüberschreitenden UNESCO-Weltkulturerbe-Objekte, den Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau.

Mehr oder weniger bekannt war das landschaftsgärtnerische Kleinod diesseits und jenseits der Neiße bei allen 29 Exkursionsteilnehmern bereits vor Reiseantritt. Was jedoch dann während der gut einstündigen Kutschrundfahrt noch so alles ans Tageslicht kam, verblüffte selbst die eingefleischesten Park-Fans. Dass der Name „Pückler“ als Synonym fürstlicher Gartenkunst gilt ist allgemein bekannt, dass er aber auch unter Weltreisenden, Schriftstellern, Frauenverehrern und nicht zuletzt auch Lebemännern kein unbeschriebenes Blatt war, erstaunte dann aber doch.

Die 1815 begonnene Gestaltung des Landschaftsparks im englischen Stil umfasst heute eine Fläche von 830 Hektar. Der Park liegt zu etwa einem Drittel auf dem Territorium von Bad Muskau, die übrigen zwei Drittel auf polnischen Staatsgebiet, verbunden durch mehrere Neißebrücken.

1845 musste Pückler auf Grund finanzieller Schwierigkeiten Muskau veräußern und mit seiner Frau auf seinen Erbbesitz nach Branitz umziehen, den er ebenfalls in einen Landschaftspark umwandelte.

Besuchermagnet im Fürst-Pückler-Park ist das Neue Schloss, dessen Wiederaufbau erst 2013 beendet wurde.

Ein Rundgang durch den Park ist nicht nur im „Goldenen Herbst“ ein nachhaltiges Erlebnis, sondern zu jeder anderen Jahreszeit auch.

Am 2. November 2022 treffen sich die Mitglieder der Bautzener Senioren Union aber erst einmal zur Einstimmung auf die 2022-er Weihnachtszeit im Weißenberger Pfefferkuchenmuseum. Kaffeerunde und Führung inclusive. Gäste sind wie immer herzlich willkommen.

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