
Im November hatte die Orgel als „Königin der Musikinstrumente“ die Mitglieder der Senioren Union Bautzen mit ihren Gästen zur Audienz in den Dom Sankt Petri zu Bautzen geladen.
Im Zentrum der speziellen Führung, die in Deutschlands größter Simultankirche den katholischen und evangelischen Glauben unter einem Dach vereint, stand Michael Vetter, der „Herr der Orgeln“. Seit zehn Jahren wirkt er als Kirchenmusiker und Domkantor am Dom St.Petri in Bautzen. Eine abwechslungsreiche Konzerttätigkeit führt ihn an viele interessante Instrumente. Darüber hinaus arbeitet er regelmäßig mit unterschiedlichen Instrumentalisten auf dem Gebiet der Improvisation zusammen. Seine besondere Leidenschaft ist dabei die Improvisation zu historischen Stummfilmen. Michael Vetter ist im sächsischen Pirna geboren und aufgewachsen. Er studierte in Dresden, Weimar und Hannover Kirchenmusik, Alte Musik in Bremen sowie Cembalo und Improvisation in Boston. Als Kirchenmusiker war er an der Auferstehungskirche im bayerischen Traunstein und an der Kirche St. Matthäus in Erlangen tätig.
Im Bautzener Dom begann er seine Reise in die Welt der Orgeln im katholischen Teil, wo auf der Südempore das älteste Instrument im Dom thront, eine Orgel der Bautzener Orgelbaufirma Leopold Kohl von 1866. In den folgenden Jahren wurde das Instrument dann mehrfach durch die Orgelbaufirma Hermann Eule instandgesetzt und umgebaut. Michael Vetter, der Orgelflüsterer, brachte uns die musikalische Vielfalt des Instrumentes mit Kantaten des Altmeisters der Kirchenmusik Johann Sebastian Bach und Variationen von Felix Mendelssohn Bartholdy näher. „Das Instrument atmet noch die spätbarocke Zeit“, hatte uns Michael Vetter versprochen. Wir spürten davon wahrscheinlich nicht wirklich etwas. Dafür waren wir alle von der faszinierenden Vielfalt der Klänge beeindruckt und ließen sie auf uns wirken. Welch fulminanter Einstieg in die Welt der Orgeln?
Ihr zu Füßen, unmittelbar neben dem Balthasar-Pernmoser-Kruzifix, kleiner, unscheinbarer und etwa hundert Jahre jünger, die zweite Orgel unseres Rundganges, die Trabi-Orgel der Firma Eule aus Bautzen. Ihren Namen verdankt sie der Möglichkeit, in einem Trabant, dem „Volkswagen“ der DDR, transportiert zu werden. Auch sie bringt uns Michael Vetter mit einem, für dieses Instrument charakteristischen Klangbeispiels näher. Nebenbei erfahren wir, das die Bautzener Trabi-Orgel die erste, nach einem Auto benannte Orgel war. Und auch die zweite, nach einem Auto benannte Orgel kommt aus Sachsen, die Porsche-Orgel aus Leipzig.
Nur wenige Schritte entfernt, hinter dem einen Meter hohen symbolischen Gitter, im evangelischen Teil des Gottes-Hauses, im Süd-Schiff, wartet Orgel-Nummer-Drei auf uns. Und wieder hat Michael Vetter dazu eine spannende Geschichte. Es ist zunächst wieder eine Orgel aus dem Hause „Eule“ in Bautzen. Gebaut wurde sie vor sieben Jahren vom südkoreanischen Orgelbauer San ok no als Meisterstück. Der fernöstliche Orgelbaumeister möchte das Instrument in seinem südkoreanischen Wohnhaus aufstellen, welches allerdings noch nicht fertig ist. Der Domkantor brachte uns auch diese Leihgabe im lichtdurchfluteten Teil des Domes musikalisch näher.
Das nächste Instrument ist eine Truhen-Orgel aus der Werkstatt von Johannes Rohlf. Dieser lernte bei Hermann Eule in Bautzen das Orgelbauer-Handwerk. Seine Gesellenjahre verbrachte er in verschiedenen Werkstätten, bevor er 1963 den Meisterkurs absolviert und in Baden-Württemberg eine eigene Werkstatt gründete. Die nur 95-Kilo-schwere Rohlfsche Truhen-Orgel im Bautzener Dom ist der Nachbau eines historischen Instrumentes aus dem 16. Jahrhunderts und lässt sich in zwei Teilen leicht transportieren. Klanglich steht das Leichtgewicht in nichts ihrer mehrere Tonnen schweren Schwester, der größten, jemals unter der Leitung von Hermann Eule angefertigten Orgel nach. Mit der Fertigstellung dieses Instrumentes wurde 1910 eine gründliche Umgestaltung der gesamten westlichen Emporenanlage abgeschlossen. Während der zurückliegenden Jahre wurde das Instrument sowie der einzigartige Spieltisch vom Orgelbaubetrieb „Hermann Eule“ aufwendig und fachmännisch restauriert. „Dabei wurden die, während der zurückliegenden Jahrzehnte vollzogenen „Veränderungen“ an 11 der insgesamt 60 Register wieder zurückgebaut, so dass die Orgel jetzt wieder, wie zu ihrer Inbetriebnahme anfangs des 20. Jahrhunderts klingt“, schwärmt Michael Vetter bevor er die Stufen zum Spieltisch empor steigt, um das eben behauptete klanglich zu beweisen.
Die 43 Mitglieder der Senioren Union und ihre Gäste sind begeistert. Auch Marko Schiemann, der nicht nur Mitglied des Sächsischen Landtages, sondern auch der Senioren Union ist und eigentlich nur eine halbe Stunde bleiben wollte, empfängt Standing Ovations den Domkantor wieder in ihrer Mitte. Aus der geplanten reichlichen Stunde sind knapp zwei Stunden geworden und Keinem wurde es langweilig. Im Gegenteil. Viele von uns haben von Orgelklängen noch nicht genug und nehme sich noch eine CD mit weihnachtlichen Orgelklängen des „Meisters“ mit in die Vorweihnachtszeit. Als Geschenk für sich oder die Lieben.
Apropos Weihnachten. Nachdem wir uns mit unserer November-Aktion bereits auf das Fest der Liebe eingestimmt haben, treffen sich die Mitglieder der Senioren Union Bautzen mit Ihren Gästen am 11. Dezember im „Kleinen Kulturhaus“ in Cunewalde zur traditionellen, alljährlichen Weihnachtsfeier. Wie immer wartet ein leckeres Mahl, viel Besinnung und natürlich auch ein Weihnachtsquiz auf Alle. Unter anderem wird in dieses Quiz nach der Anzahl von Tannadeln an einem 1,70 Meter großen Christbaum gefragt werden. Fangt also schon immer einmal an zu zählen!
Im Oktober gingen die Mitglieder der Senioren Union Bautzen mit ihren Freunden und Gästen traditionell auf „Fahrt in den Goldenen Herbst“. Wie immer Höhepunkt im alljährlichen Veranstaltungsplan, der stets auf reges Interesse stößt. Nicht anders 2024.
Im Vorstand hatte man sich zuvor auf das Reiseziel „Oybin“ geeinigt, während sich die Mitglieder und Freunde der Senioren Union Bautzen überraschen ließen.
Zunächst brachte das Busunternehmen „Lassak“ die 39 unternehmungslustigen Frauen und Männer, die sich auf die Fahrt ins Blaue eingelassen hatten, sicher und zuverlässig an den Fuß des markanten Sandsteinmassivs im Zittauer Gebirge. Weniger um die Reiseteilnehmer zu verwirren als vielmehr aus der Notwendigkeit heraus, sie „wohnortnah einzusammeln“ verlief die Route von Bautzen über Bischofswerda nach Neukirchen/Lausitz, Wilthen, Oppach, Neusalza-Spremberg, Leutersdorf, Großschönau nach Oybin. Einem Ort, mit dem zahlreiche Reiseteilnehmer noch etwas anzufangen wussten.
Hier wurde in den „Qybiner Gebirgsexpress“ umgestiegen. Mit ihm überwanden wir dann ganz easy die 233 Meter Höhenunterschied zur „Töpferbaude“ mit ihrem (mehr als) leckeren Imbiss- und Kuchenangebot sowie dem spektakulären Panoramablick auf das Dreiländereck und die merkwürdigen Felsgebilde, wie zum Beispiel, die „Brütende Henne“ und das „Küken“ und nicht zuletzt das „Felsentor“, welches zwei Kelchen oder Urnen gleicht und wahrscheinlich dem 582 Meter hohen Berg seinen Namen gab. Nach der Stärkung in der Bergbaude gingen zahlreiche Reiseteilnehmer auf Erkundungstour rund um die Bergbaude. Sie genossen bei bestem Goldenen-Herbst-Wetter die die Wahnsinns-Aussicht auf das Oberlausitzer Bergland, das Riesen- und Isergebirge sowie die Stadt Zittau. Dabei oft im Blick, das am 17. September 2003 als Bergkreuz errichtete Europakreuz.
Nach 90 Minuten unvergesslichen Gipfelaufenthalt, der für viele Mitglieder der Reisegruppe der erste Besuch auf dem „Töpfer“, dem Zittauer Hausberg war, ging es zurück ins Tal und wieder ein Stück bergauf zu einem weiteren Oybiner Highlight, der einzigartigen Oybiner Bergkirche. Näher gebracht wurde sie uns von keinem Geringeren als dem Pfarrer i. R. und Staatsminister a. D. Heinz Eggert. Er begrüßte uns mit Handschlag und freute sich ebenso uns zu sehen, wie wir ihn. Viele von uns kamen sich dabei wie bei einer Audienz beim Pabst vor. Wann trifft man schon mal in solch einem geschichtsträchtigen Ambiente auf solch eine gleichermaßen prominente, wie bürgernahe Persönlichkeit?
Obwohl schon lange nicht mehr im Amt berichtete er uns von einem Paradoxum der Oybiner Kirche. So gab es 1384 eine ganz große Klosterkirche aber keine Gemeinde. Der Ort Oybin war damals noch nicht besiedelt. 200 Jahre später als der Ort dann besiedelt war, gab es keine Kirche mehr. Sie war 1577 durch einen Blitzschlag niedergebrannt. Von nun an war die Lückendorfer Kirche für Oybin zuständig. Sommers wie Winters, bei jedem Wetter. 1705 stellten die Oybiner den Antrag für den Bau eines Bethauses in ihrer Gemeinde. Der Zittauer Rat unterstützte das Vorhaben und leitete den Antrag zur endgültigen Genehmigung nach Dresden weiter. Als von dort nach vier (!) Jahren die Erlaubnis zum Bau eintraf, wurde noch am selben Tag mit dem Bau begonnen. Die Oybiner hatten bereits das Stück Felsen, wo heute die Kirche steht für 21/2 Taler erworben. 1730 bis 1734 wurde das Bethaus dann zu einer „richtigen“ Kirche umgebaut, wie wir sie noch heute erleben. Soweit der Exkurs in die Geschichte der Oybiner Bergkirche in aller Kürze. Heinz Eggert schmückte die Zeitreise mit manch lustiger oder nachdenklicher Episode aus, machte uns auf so manches Detail aufmerksam. So fällt sicher nur den wenigsten Besuchern auf, dass Jesus zum Abendmahl an eigenem „Runden Tisch“ eingeladen hat, dass außer dem Taufstein und beim Altarbau kein Stein im inneren verbaut wurde, sondern ausschließlich Holz, welches bemalt oder marmoriert wurde, dass die Bildtafeln auf der unteren Empore das „Vater unser“ symbolisieren, während darüber, auf der oberen Empore die „Bergpredigt“ illustriert wurde und, und, und dank Heinz Eggers einprägsamen und lockeren Vortrages entdeckten wir so manche Feinheit, wie zum Beispiel auch das „Auge Gottes“.
Es ist schon etwas Wahres dran, wenn Heinz Eggert vom Geheimnis der Bergkirche spricht und verspricht, dass man ein wenig weiser aus ihr heraus kommt, als man hinein gegangen ist, weil die Bergkirche selbst predigt, besser predigt als es manche Pfarrer jemals können, aber nicht besser als Heinz Eggert.
Fazit: Chronisten sollten sich vor Superlativen hüten, also werde ich nicht schreiben, dass es die bisher goldigste Fahrt in den Goldenen Herbst der Senioren Union Bautzen war, aber sie kommt ihr ganz nahe. Wetter konnte nicht besser sein, Landschaft und Architektur einzigartig, Heinz Eggert ein sympathischer Pfundskerl, nette und aufgeschlossene Teilnehmer…
Bleibt noch der Hinweis auf unsere nächste Aktivität. Sie ist für den 13. November vorgesehen. Dann sind die Mitglieder der Senioren Union Bautzen und interessierte Gäste mit Dom-Kantor Michael Vetter verabredet. Er möchte gemeinsam mit uns in die vielfältige Orgellandschaft im Dom St. Petri Bautzen eintauchen und uns die Königin der Musikinstrumente näher bringen.
Wir sehen uns!
Am 2. Oktober traf sich der neu gewählte Vorstand der Senioren Union Bautzen zu seiner ersten Sitzung. Dabei musste er auf seinen erkrankten langjährigen Vorsitzenden Gottfried Krause verzichten.
Auch ohne ihn konnten die noch offenen Fragen für die drei letzten Veranstaltungen des Jahrganges 2024 geklärt werden. Der traditionelle „Ausfahrt in den Goldenen Herbst“ am 16. Oktober, dem Besuch des Bautzener Domes mit einer Führung des Domkantors am 13. November und nicht zuletzt der Weihnachtsfeier am 11. Dezember steht demnach nichts mehr im Weg.
Darüberhinaus nahm der Veranstaltungsplan für 2025 langsam Gestalt an. Der Vorstand verständigte sich zu den monatlichen Zusammenkünften, so dass die Mitglieder und Freunde der Senioren Union Bautzen, wie gewohnt zur Weihnachtsfeier den Veranstaltungsplan mit den inhaltlichen Schwerpunkten in den Händen halten werden.
Mit der satzungsgemäßen Neuwahl des Vorstandes starteten die Mitglieder der Senioren Union Bautzen nach der traditionellen zweimonatigen Sommerpause im September wieder in ihr abwechslungsreiches Vereinsleben.
Dazu eingeladen als Gast und Versammlungsleiterin, Birgit Elsner, die CDU-Kreisgeschäftsführerin.
Gottfried Krause, der Vorsitzende der Senioren Union Bautzen konnte in seinem Rechenschaftsbericht auf eine erfolgreiche Bilanz der zurückliegenden zweijährigen Legislaturperiode zurückblicken. So zählt die Bautzener Senioren Union aktuell 48 Mitglieder im Alter von 66 bis 98 Jahren. 14 von ihnen wurden während der vergangenen 24 Monaten Mitglied. Austritte gab es dagegen keine. An den, in diesem Zeitraum durchgeführten 20 Veranstaltungen nahmen 531 Mitglieder und Freunde der Senioren Union teil. Das ergibt einen Teilnehmerdurchschnitt von 26 Teilnehmern. Besonders gefragt, die sieben Busausfahrten. Wie zum Beispiel die jährlichen „Fahrten in den Goldenen Herbst“, aber auch das Pfefferkuchenmuseum in Weißenberg, das Apothekenmuseum in Cottbus und des Kraftwerk Schwarze Pumpe waren beliebte Reiseziele. Die jährlichen Weinhachtsfeiern im Kloster Panschwitz-Kuckau und Dreikretscham sowie die Info-Veranstaltung mit dem Bautzener Bürgerpolizisten Jens Martin und die Vorstellungsrunde der CDU-Direktkandidaten zur Landtagswahl kamen bei den Mitgliedern und Freunden der Senioren Union Bautzen gut an.
Schatzmeisterin Evelyn Pahler bestätigte dann mit ihrem Bericht, dass die Senioren Union Bautzen auf soliden Füßen steht, ihren finanziellen Verpflichtungen regelmäßig und korrekt nachkommt und das sich daran auch bis zum Jahresende nichts ändern wird.
Positiv auch der Bericht der Mitgliederbeauftragten Hannelore Opitz. Sie nahm zur Wahlveranstaltung mit ihrem Ehemann an einer Reha-Maßnahme teil und hatte ihren Bericht schriftlich eingereicht. Für ihre gute Arbeit sprechen unter anderen die 14 Neuzugänge, wie auch die satzungsgemäßen Geburtstagsgratulationen und Besuche bei längerer Krankheit und Aufenthalten in Pflegeheimen.
Die Berichte sowie die sich daran anschließende Aussprache, die auch Marko Schiemann als Mitglied der Bautzener Senioren Union nutzte, um sich für die Unterstützung seines Landtagswahlkampfes zu bedanken, rechtfertigten dann auch die Entlastung des Vorstandes.
Dieser hatte sich während der jüngsten Zusammenkunft entschlossen, nur noch sechs Mitglieder in den neuen Vorstand zu wählen. Hannelore und Edgar Opitz sowie Klaus Fischer und Hans-Michael Rentsch traten aus gesundheitlichen, bzw. Altersgründen nicht erneut zur Wahl an.
Dafür stellten sich Renate Lindner für das Amt der Mitgliederbeauftragten und Dieter Dutschmann als Beisitzer erstmals zur Wahl. Diese erfolgte dann geheim. Das Ergebnis war einstimmig: Gottfried Krause ist der neue, alte Vorsitzende, Gottfried Duda sein neuer Stellvertretender, Evelyn Pahler, die neue, alte Schatzmeisterin, Renate Lindner, die neue Mitgliederbeauftragte, Werner Lindner, der neue, alte Beisitzer und neuer Schriftführer und last but not least, Dieter Dutschmann der neue Beisitzer.
Und noch der Vollständigkeitshalber, auch die Delegierten und Ersatzdelegierten zur Landesdelegiertenversammlung wurden satzungsgemäß gewählt.
Bleibt nur noch allen gewählten Mitgliedern der Senioren Union Bautzen zu danken und ihnen viel Gesundheit und Erfolg für ihr Ehrenamt zu wünschen.
Nach dieser „etwas trockeneren“ aber notwendigen September-Veranstaltung geht es am 16. Oktober dann wieder raus in die Natur, wenn es heißt „Fahrt in den Goldenen Herbst“.
Los geht es wie immer gegen Mittag in Bautzen, wo gegen 19.00 Uhr die Fahrt auch wieder enden wird. Wohin wird natürlich wie immer noch nicht verraten, dafür aber die Kosten. Unterteilt in Mitglieder der Senioren Union und Freunde der Senioren Union 47 Euro/50 Euro. Neben dem (hoffentlich) Goldenen Herbst ist auch ein Wiedersehen mit einem Sächsischen Staatsminister der ersten Stunde vorgesehen.
Lassen Sie sich also überraschen!
Interessierte Freunde können sich gern in den Kommentaren oder per PN melden, bzw. in der CDU-Kreisgeschäftsstelle in Bautzen, Hohengasse 16 näheres erfragen.
Der „Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung e.V. Bischofswerda“ wurde 1991 gegründet. Während der politischen Wende hatten sich betroffene Eltern um die Zukunft ihrer von körperlichen und geistigen Einschränkungen betroffenen Angehörigen zu einem Verein zusammengeschlossen. Seit dieser Zeit verging wohl kein Tag, an welchem das Motto des Vereins das Leben unzähliger Bürger der Region sicherer, einfacher und leichter machte.
Heute sind die Werkstätten mit der Vereinszentrale an der Carl-Maria-von-Weber-Straße in Bischofswerda der größte Arbeitgeber der Großen Kreisstadt. Eine beeindruckende Geschichte, die sich die Mitglieder der Senioren Union Bautzen am 8. Februar 2023 von Geschäftsführer Raimo Henneberg erzählen und zeigen ließen.
Das erste Vereinsdomizil fand die „Lebenshilfe“, wie der Verein allgemein genannt wird, 1994 im ehemaligen „Fortschritt-Gelände“ am Drebnitzer Weg. Bereits fünf Jahre später konnte das neue Werkstatt- und Verwaltungsgebäude am aktuellen Standort bezogen werden. Es bot 120 betroffenen Menschen Platz. Vor 12 Jahren wurden dann die Vereinsräumlichkeiten um ein Förder- und Betreuungsbereich erweitert. Damit kommt die „Lebenshilfe“ heute auf etwa 250 körperlich und/oder geistig eingeschränkte Beschäftigte, die von 65 Mitarbeitern betreut und angeleitet werden.
Während es für die von Geburt an oder durch Krankheit oder Unfall körperlich bzw. geistig eingeschränkten Menschen um die mit der Teilhabe am Arbeitsleben verbundenen Erfolgserlebnisse und finanzielle Erlöse geht, ist die „Verwaltung“ unablässig und einfallsreich auf der Suche nach geeigneter Arbeit. Damit sichern sie eine anständige Bezahlung für anständige Arbeit.
Aktuell bestehen mit etwa 20 Unternehmen wirtschaftliche Beziehungen, wie zum Beispiel mit Käppler & Pausch aus Neukirch, KEW aus Wilthen oder Jokey Sohland/ Spree, die schon lange mit der „Lebenshilfe“ kooperieren. Darüber hinaus wird täglich für drei Kindereinrichtungen frisch gekocht, eine vierte bereitet sich gerade darauf vor. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich die Dienstleistungen der Wäscherei. Ganz zu schweigen von der ständig wachsenden Produktpalette der hauseigenen Tischlerei. Sie reicht vom absoluten Renner „Schuhlöffel“ über das Vogelhäuschen und „maßgeschneiderte“ rustikale Gartenbänke bis zum Kaninchenstall de luxe.
Auch die Bewirtschaftung des Schiebocker Tier- und Kulturparkes mit dem Bären-Café, der seit mehr als 20 Jahren in den Händen der „Lebenshilfe“ liegt, vergaß Henneberg in seiner Erfolgs-Story nicht. Ein Dutzend Mitarbeiter sind damit beschäftigt. Nicht unerwähnt blieb auch die Arbeit der „Landschaftsgruppe“, die für Großkunden, aber auch private Interessenten in der Region unterwegs ist.
Apropos „private Interessenten“, nicht nur die Landschaftsgruppe kann privat gebucht werden, auch Tisch- und Bettwäsche wird auf Wunsch für jedermann schrankfertig gewaschen, das leckere Mittagsangebot ist ebenfalls nicht zu verachten, wie auch der Speisesaal als Veranstaltungsort für größere Familienfeiern, die Kapazitäten der Tischlerei wurden bereits erwähnt.
Mehr dazu, wie zum Beispiel der Speiseplan, auf der Homepage, unter www.Lebenshilfe-bischofswerda.de lohnt sich dabei nicht nur für Sie, sondern auch für die Schiebocker „Lebenshilfe“.
Mit einem symbolischen Tanz auf dem Vulkan starteten Mitglieder und Gäste der Bautzener Senioren Union am 11. Januar im Bischofswerdaer Restaurant „Evabrunnen“ in die Veranstaltungsreihe des Jahres 2023. Eingeladen zu diesem „heißen“ Nachmittag hatten sie sich den begeisterten Hobby-Vulkanologen Eberhard Lehnert aus Bischofswerda, der bereits verschiedene vulkanisch interessante Regionen des europäischen Festlandes und Teneriffas bereiste. Dabei führte ihn sein Weg auch mehrmals in die 1.650 Kilometer entfernte Region von Neapel mit dem Vesuv, dem einzig aktiven Vulkan des europäisches Festlandes. Neben den, mit den vulkanischen Aktivitäten verbundenen Gefahren für ganz Europa, wartete der Referent auch mit Einblicken in die wechselhafte Geschichte der süditalienischen Metropole bis hin zu Rudi Schurickes gleichermaßen bekannten „Caprifischer“ auf.
Nach dem informativen und abwechslungsreichen Vortrag von Eberhard Lehnert „verdauten“ und diskutierten die rund 30 anwesenden Senioren das Gesehene und Gehörte bei Kaffee und Kuchen.
Im Februar ist Bischofswerda übrigens erneut das Reiseziel der Bautzener Senioren Union. Dann geht es zum dortigen Verein „Lebenshilfe“ auf die Carl-Maria-von-Weber-Straße und seine mehr und weniger bekannten Beiträge für die Stadt Bischofswerda und die gesamte Oberlausitz Gäste sind wie immer herzlich willkommen.
Und wieder sind die Mitglieder der Senioren Union Bautzen in Sachen Heimatgeschichte etwas klüger geworden. Am 10. November 2022 ging es gemeinsam im Reisebus in das östlich von Bautzen gelegene Städtchen Weißenberg. Mit etwa 1.000 Einwohnern ist Weißenberg die östlichste und eine der kleinsten Städte im größten sächsischen Landkreis. Weißenberg beherbergt aber auch das einzige Pfefferkuchenmuseum Europas, wahrscheinlich sogar der Welt. Die meisten Freunde des edlen Gebäcks vermuten es dagegen wohl eher im sächsischen Pulsnitz oder fränkischen Nürnberg statt in der Oberlausitz, in Weißenberg, wo es am 14. September 1941 eröffnet wurde.
Paul Hermann Opitz, der letzte Weißenberger Pfefferküchlermeister, ohne Erbe und Geschäftsnachfolger geblieben, fand keinen Nachfolger für seinen Familienbetrieb am Markt. So stiftete er 73-jährig sein Haus samt des gesamten Inventars der Stadt Weißenberg. Damit endete eine über 300-jährige Handwerks und 250–jährige Familientradition der Stadt.
Der informative Rundgang beginnt im Ladengeschäft und führt über den alltäglichen Wohnraum und das Backhaus mit Backofen und offener Feuerstelle in die sogenannte „Helle“ und „Dunkle“ Backstube. Zunächst wurde der Grundteig in der Dunklen Backstube angesetzt, dann sechs Monate bis zwei Jahre im Keller gelagert ehe er in der Hellen Backstube weiterverarbeitet wurde, um dann gebacken zu werden. Im Obergeschoss dann die sogenannte „Gute Stube“ und die „Schlafkammer“ sowie das „Heiligtum“ des Hauses, die Ecke mit den Gewürzen. Die „Gesellenkammer“ beherbergt heute das kleine Büro. Davon einmal abgesehen, fühlt man sich während des Rundganges in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückversetzt.
Beeindruckt von der Schwere der damaligen Handarbeit, der häuslichen Enge und Bescheidenheit der einstigen Bewohner, geht es quer über den Weißenberger Markt, vorbei am Rathaus, welches eher einen „Dornröschenschloss“ ähnelt, ins Restaurant „Toro“. Diese Gastlichkeit mit ihren zahlreichen spanischen „Hinguckern“ vom originalen Stierkopf bis zu den kulinarischen Köstlichkeiten auf der Karte, steht im völligen Gegensatz zum Weißenberger Pfefferkuchenmuseum und ist gerade deshalb einen Besuch wert.
Doch zunächst geht es am 7. Dezember 2022 erst einmal nach Panschwitz-Kuckau ins Kloster „St. Marienstern“ zu Äbtissin Mutter Gabriela.
Die Spannung und Vorfreude ist bereits zu spüren.
Gäste und natürlich auch neue Mitglieder sind natürlich wieder herzlich willkommen.
Die Bautzener Senioren Union steht für ein spannendes und abwechslungsreiches Vereinsleben.
Am 6. Oktober 2022 „entführte“ der Vorstand alle interessierten Mitglieder im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Fahrt in den Goldenen Herbst“ in das einzige ostsächsische und eines der ganz wenigen grenzüberschreitenden UNESCO-Weltkulturerbe-Objekte, den Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau.
Mehr oder weniger bekannt war das landschaftsgärtnerische Kleinod diesseits und jenseits der Neiße bei allen 29 Exkursionsteilnehmern bereits vor Reiseantritt. Was jedoch dann während der gut einstündigen Kutschrundfahrt noch so alles ans Tageslicht kam, verblüffte selbst die eingefleischesten Park-Fans. Dass der Name „Pückler“ als Synonym fürstlicher Gartenkunst gilt ist allgemein bekannt, dass er aber auch unter Weltreisenden, Schriftstellern, Frauenverehrern und nicht zuletzt auch Lebemännern kein unbeschriebenes Blatt war, erstaunte dann aber doch.
Die 1815 begonnene Gestaltung des Landschaftsparks im englischen Stil umfasst heute eine Fläche von 830 Hektar. Der Park liegt zu etwa einem Drittel auf dem Territorium von Bad Muskau, die übrigen zwei Drittel auf polnischen Staatsgebiet, verbunden durch mehrere Neißebrücken.
1845 musste Pückler auf Grund finanzieller Schwierigkeiten Muskau veräußern und mit seiner Frau auf seinen Erbbesitz nach Branitz umziehen, den er ebenfalls in einen Landschaftspark umwandelte.
Besuchermagnet im Fürst-Pückler-Park ist das Neue Schloss, dessen Wiederaufbau erst 2013 beendet wurde.
Ein Rundgang durch den Park ist nicht nur im „Goldenen Herbst“ ein nachhaltiges Erlebnis, sondern zu jeder anderen Jahreszeit auch.
Am 2. November 2022 treffen sich die Mitglieder der Bautzener Senioren Union aber erst einmal zur Einstimmung auf die 2022-er Weihnachtszeit im Weißenberger Pfefferkuchenmuseum. Kaffeerunde und Führung inclusive. Gäste sind wie immer herzlich willkommen.